Verantwortung übernehmen: Warum Kastrationen so wichtig sind

Kastrationskampagnen sind ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Tierschutzvereinen im Ausland. Straßenhunde vermehren sich unkontrolliert, was das Leid immer wieder auf eine neue Generation überträgt. In einigen Ländern wie Spanien oder Rumänien landen viele dieser Tiere in sogenannten Tötungsstationen, wo sie oft unter grausamen Bedingungen getötet werden.

In der Türkei existieren zwar keine offiziellen Einrichtungen dieser Art, doch es tauchen immer wieder heimlich aufgenommene Videos aus staatlichen Tierheimen auf, die dokumentieren, wie Hunde von Mitarbeitern getötet werden. Auf die Einzelheiten möchten wir an dieser Stelle nicht näher eingehen.

Klar ist: Diese Maßnahmen lösen das Problem nicht. Selbst wenn Tiere getötet werden, ändert das kaum etwas an der Gesamtzahl, denn der Nachwuchs folgt schnell. Nachhaltigen Schutz für die Tiere bietet nur eine konsequente Kastration.

Warum Kastrationen Leben retten

Straßentiere vermehren sich unkontrolliert. Dadurch wird das Leid immer wieder an eine neue Generation weitergegeben. Kastrationskampagnen sind ein bewährter Weg, dieses Leid langfristig zu verringern. Werden kastrierte Hunde und Katzen anschließend in ihr angestammtes Gebiet zurückgebracht, stabilisiert sich die Anzahl der Tiere dort mit der Zeit und nimmt allmählich ab.

Eine Hündin kann bereits mit sechs Monaten trächtig werden und bekommt in der Regel zweimal im Jahr Nachwuchs. Während der Läufigkeit ist sie auf der Straße schutzlos. Die Schwangerschaft lässt sich kaum vermeiden. Je nach Rasse bringt sie meist drei bis sechs Welpen zur Welt. Katzen sind sogar schon mit vier bis fünf Monaten geschlechtsreif und können jährlich mehrere Würfe mit jeweils mindestens drei Jungtieren großziehen. Auch diese Nachkommen werden rasch geschlechtsreif und vermehren sich weiter. So kann sich die Zahl der Tiere, die von nur einem einzigen Weibchen abstammen, innerhalb weniger Jahre auf mehrere Tausend erhöhen.

Die meisten dieser Welpen und Kätzchen haben kaum eine Überlebenschance. Viele verhungern, verdursten, erfrieren oder sterben nach Unfällen, durch Krankheiten, Parasitenbefall oder Gewalteinwirkung. Auch die Muttertiere selbst sind meist in schlechter Verfassung. Sie sind krank, geschwächt oder unterernährt. Das macht jede Geburt riskant und viele schaffen es nicht. Wenn doch, fehlt oft die Kraft, den Nachwuchs ausreichend zu versorgen.

Kastration bedeutet nicht nur weniger Nachwuchs, sondern auch weniger Leid.

Warum Kastrationen so wichtig sind

Eine Kastration verhindert nicht nur ungewollten Nachwuchs. Vor allem für weibliche Tiere bringt sie viele gesundheitliche und praktische Vorteile. Hündinnen und Katzen, die läufig sind, sondern Duftstoffe ab, die Rüden und Kater kilometerweit anlocken können. Die Folge: Sie werden verfolgt, bedrängt oder sogar verletzt.

Durch die Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter sinkt außerdem das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen oder -krebs. Auch männliche Tiere profitieren: Sie sind weniger territorial, neigen seltener zu aggressivem Verhalten und streifen nicht mehr so weit umher, was die Gefahr von Unfällen verringert. Gleichzeitig reduziert sich das Risiko, dass sie bei Revierkämpfen oder Paarungen Krankheiten übertragen oder sich selbst schwer verletzen.

So läuft eine Kastration ab

Alle Tiere, die in unsere Obhut kommen, werden kastriert – auch die, die wir bei Futterrunden oder auf Bergtouren finden. Jungtiere kastrieren wir erst, wenn sie kräftig genug für den Eingriff sind. So verhindern wir, dass sich die Tiere in unseren Auffangstationen weiter vermehren. Nur kastrierte Tiere werden später zur Vermittlung freigegeben.

Bei weiblichen Tieren werden Eierstöcke und Gebärmutter entfernt, bei männlichen die Hoden. Zusätzlich erhalten alle Tiere ein Mittel gegen innere und äußere Parasiten. Eine Kastration inklusive Nachsorge und Parasitenschutz kostet aktuell etwa 130 Euro – sofern keine Komplikationen oder Verletzungen vorliegen.

Kastrationen ermöglichen – werden Sie Pate

Mit einer monatlichen Patenschaft helfen Sie konkret, Tierleid zu verhindern. Tragen Sie dazu im Patenschaftsformular einfach „Kastrationspate“ als Tiernamen ein. Ihre Unterstützung macht den Unterschied.

Wir veröffentlichen monatlich auf unserer Website sowie auf Facebook und Instagram die Namen der kastrierten Tiere – jeweils mit dem Namen der Person, die diese Kastration ermöglicht hat. Als Zeichen unseres Dankes erhalten alle Patinnen und Paten zudem eine persönliche Urkunde.